Ortschronik Heringen / OT - Windehausen
Windehausen wurde erstmals urkundlich 1158 im Nordhäuser Zehntbuch erwähnt. Die ersten Siedler waren wahrscheinlich Wenden, denn Windehausen ist ein typisch wendischer Rundling, dessen Form bis heute erhalten blieb.
Viele weitere Merkmale sind ebenfalls vorhanden, so wird der Ort ringsum von einem Graben umgeben, alle Häuser haben nach außen hin einen Gras- und einen Gemüsegarten.
Die Giebelseiten der Häuser zeigen alle zur Ortsmitte, dem Plane zu. Auf der einen Seite des Plans verläuft der Anger zum Dom und auf der anderen steht etwas abseits die Kirche.
Der Ortsname bedeutet soviel wie die „Häuser der Winden oder Wenden“.
Die Kirche trägt den Namen eines slawischen Heiligen „Sankt Ägidius“, in ihr befindet sich eine Pieta, eine aus Lindenholz ge-schnitzte Figur Mutter Maria mit dem Leichnam Christi auf dem Schoß. Im Volksmund wird sie „Borney - Bog“ genannt, was auf wendisch „Gott grüße dich“ bedeutet.
Es wird angenommen, dass die Kirche in der Zeit um 1260 erbaut wurde, da eine Ähnlichkeit im Baustil mit dem Dom zu Nordhausen besteht. Großen Einfluß auf die Entwicklung von Windehausen haben die Zisterzienser Mönche aus dem Kloster Walkenried.
Bei der Entwässerung der Flur soll sich besonders ein Mönch Namens Jordan hervorgetan haben. Walkenried und viele andere Klöster, aber auch Burgherren hatten große Be-sitzungen (Höfe und Acker) in Windehausen.
1309 vermacht Graf Dietrich II. von Hohnstein dem Kloster Walkenried zum Seelengedächtnis seines Vaters und Bruders die Mühle zu Windehausen unter der Bedingung, dass der Müller, der sie in Erbpacht hat, dort zu den gleichen Bedingungen weiter bleiben kann.
1394 übernimmt Dietrich IX. von Hohnstein Schloß und Amt Heringen, zu welchem auch Windehausen gehört.
1417 erben die Stolberger und Schwarzburger nach Dietrichs Tode Amt Heringen 1418 bis 1525 Bauernkrieg Windehausen muß 250 Gulden Strafgeld an die Grafen von Stolberg und Schwarzburg entrichten.
1527 kam der letzte Prior des Nordhäuser Dominikaner - Klosters, Johann Luder, als erster lutherische Prediger nach Windehausen.
1598 wird das alte Pfarrgebäude abgerissen und neu aufgebaut. Mitte des 16. Jahrhunderts wird die erste Schule auf dem Kirchplatz errichtet 1626 sterben 283 Personen an der Pest 1636 bis 1640 Hochwasser in Windehausen- es ertrinkt viel Vieh
Um 1700 werden erstmals die Bäckerei und die Dorfschmiede erwähnt
1716 Großbrand bei Peter Huse - Bauernhof neben der Schäferei, den Flammen fielen fast 3 Gehöfte zum Opfer
1726 übernimmt der Windehäuser Johann Georg Junge, der als Waffenschmied in königlichen Diensten in Hannover stand, die Gemeindeschmiede
1773 wird das baufällige Pfarrhaus nach ca. 200 Jahren erneuert
1798 löst die Gemeinde durch Zahlung einer größeren Summe an die Domäne in Heringen die Hand- und Spanndienste
ab 1806 veranlaßt der Pfarrer Steiger die Rodung zwischen Mühle und Zorge (Rödigen) und läßt den Sumpf zwischen der Schmiede und Mühle trocken legen, worauf er eine Baumschule anlegt
1819 durch Zahlung einer Abfindungssumme des Königs an die Fürsten von Rudolstadt - Schwarzburg kommen die Ämter Heringen und Kelbra an Preußen und seit dieser Zeit gehört Windehausen zum Kreis Sangerhausen
1822 wird in der Heringer Chronik ein Einsatz der Windehäuser Feuerwehr erwähnt 1831 Bau der Straße von Heringen nach Windehausen
1837 Großbrand bei Friedrich Krug, es brennen Kuh- und Schafstall
ab 1850 Bau der Straße von Windehausen bis zur B 80 1995 Festgottesdienst zur Ernennung der Ehrenbürger von Windehausen Lehrer Karl Hartmann und Pfarrer Christian Steiger Anschaffung eines neuen Feuerwehrautos
1996 Bau einer neuen Brücke über die Zorge 1. Platz im Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“
1997 Sanierung der ehemaligen Schule 1998 Dachsanierung im Sport- und Kulturzentrum
1999 Pflasterarbeiten der Gemeindestraßen sind beendet 2000 Sanierung des Feuerwehrgerätehauses